Lange hast du durchgehalten, Musikalische Grundausbildung! 1967 nahm man dich in den Strukturplan des Verbandes deutscher Musikschulen auf, zusammen mit der Musikalischen Früherziehung. 1974 erschien dein erster Lehrplan, in dem man deine Aufgaben (etwas steif) so beschrieb: „… eine erste bewusste Begegnung mit Musik, eine erste systematische Unterweisung in Musik in einem zweijährigen Lehrgang für Kinder im Alter von etwa 6−8 Jahren“.
Mit den Inhaltsfeldern Musikübung, Singen und Sprechen, Elementares Instrumentalspiel, Musik und Bewegung (Rhythmik), Musikhören, Instrumenteninformation und Musiklehre solltest du die Kinder für Musik motivieren und für den nachfolgenden spezialisierten Instrumentalunterricht gut vorbereiten.
Viele Jahre lang hast du deine Aufgaben gut erfüllt. Ein Star warst du nie. Du hattest keinen attraktiven Namen. Für manche Kinder warst du eine Warteschleife. Die Konkurrenz von „unten her“ mit Musikalischer Früherziehung, aber auch frühem Instrumentalunterricht, nahm dir Interessenten weg.
Nun aber wird die Altersspanne, für die du zuständig bist, plötzlich wieder interessant! Verstärkt wird wieder in Gruppen unterrichtet, Zeit dafür gibt es nun auch in Schulen, die mit Musikschulen kooperieren. Alle möglichen Kinder besuchen dich nun und wollen natürlich ein zeitgemäßes attraktives Angebot erleben. Auch viele LehrerInnen wünschen sich weiterhin, dass sich jedes Kind im Spektrum seiner musikalischen Möglichkeiten entdecken darf. (Auch Kinder, die zielgerichtet zum Instrument geführt werden, sollten den Background deiner Musikalisierung kennenlernen dürfen.)
Deshalb gibt dich nach wie vor, an vielen Orten sogar wieder neu. Du bist präsent, verbirgst dich irgendwie aber auch. Du trittst unter verschiedenen Namen auf, hast diesen oder jenen Schwerpunkt, bist mal kürzer, mal länger. Wenn Fachkollegen über dich sprechen, sagen sie (weil es einfach praktisch ist) weiter oft „MGA“ zu dir.
Nun ist diese Name „MGA“ (entschuldige!) tatsächlich angestaubt, zumal du dich in der letzten Zeit erstaunlich verjüngt hast. Über den Namen diskutiert man hier und dort, über deine Daseinsberechtigung aber kaum. Deswegen sage ich zum Abschluss, bis du zu einem neuen Namen gefunden hast, gerne:
Mach’s weiterhin gut, MGA! Schön, dass es dich gibt. Jetzt auch mit einem funkelnagelneuem Konzept: hier.
(Veröffentlicht 2013)